Neocaridina heteropoda (früher N. denticulata sinensis)

 Red Fire-, Cherry-, Yellow Fire-, Algen-, Guppy-, Rückenstrichgarnele

 

Die Algengarnele ist eine farblich sehr variable Art. In meinem Wildstamm kommen alle Farben vor, die meisten Tiere sind zwar überwiegend durchsichtig. es gibt aber auch rote, blaue, weiße, braune und schwarze. Gelbe sind bei mir noch nicht aufgetaucht.

Durch Selektionszucht sind rote Stämme, "Red Fire Garnelen" und gelbe Stämme, "Yellow Fire Garnelen" entstanden. 

Bisher hatte ich erst einmal ein weißes Tier, es unterschied sich deutlich von "White Pearl Garnelen". Die weiße Farbe verlief nach dem selben Muster wie das rot bei "Red Fire", während "White Pearl" eher milchig weiß, ohne Muster, sind.  In der F1 traten  keine weißen Tiere auf. Leider habe ich keine reine F2, weil ich die alten Männchen (Väter der F1) im Becken gelassen habe und auch das weiße Weibchen verschwunden ist. . Man wird sehen.

Blaue bzw. bläuliche Tier treten häufiger auf, es sind immer welche zu finden. Trotz inzwischen dreijähriger Bemühungen ist es mir, bisher,  nicht gelungen die blaue Farbe zu festigen. Meistens verliert sich das Blau schon nach dem Umsetzen der Tiere. 

Bisher hatte ich erst zwei mal schwarze Tiere. Die erste fiel aus einem Red Fire Stamm, damals gelang es mir nicht mit dem Tier weiter zu züchten. Die zweite schwarze Garnele fiel aus dem Wildstamm, entsprechende Bemühungen, die Farbe zu erhalten, laufen.

Sie fressen längst nicht alle Algen, sondern eigentlich nur die kurzfädigen und weichen Sorten. Fadenalgen, Büschelalgen, Pinselalgen lassen sie unberührt, putzen sie aber schön sauber. Mulm gibt es in einem Garnelenbecken nicht. Auch keine Ablagerungen oder Algenrasen auf den Pflanzen.

Gefüttert wird mit Garnelengranulat, Störperlen, Eichenblätter,  Cyclops, schwarze/weiße Mückenlarven usw.

Wasser: N. heteropoda sind anpassungsfähig. Mein Leitungswasser (DH12, KH10, ph 7,5) vertragen sie ebenso wie das leichte Brackwasser bei meinem Cherax cainii.

Temperatur: In unbeheizten Becken bei Zimmertemperatur oder in beheizten Becken bis 25° C problemlos. Manchmal werden  N. heteropoda auch in Gartenteichen gehalten, es gibt sogar Berichte von Überwinterungen im Freiland. Bleibt abzuwarten bis sie in unseren Gewässern auftauchen.

Beckengröße: Häufig liest man, Garnelen könnten bereits in sehr kleinen Becken gehalten und gezüchtet werden. Bei mir hat es nicht funktioniert. In keinem Fall konnte ich Garnelen in Aquarien unter 25 Liter vermehren. Auch einzelne, tragende Weibchen, die in kleinere Becken umgesetzt wurden, erbrachten keinen Nachwuchs. In den 25-L Becken klappte es nur bei wöchentlichem,  50%-igen Wasserwechsel. Vermutlich sind die Wasserverhältnisse in kleineren Becken zu instabil um Nachwuchs aufkommen zu lassen.

Zucht: Bei zusagenden Verhältnissen vermehren sich N. heteropoda geradezu explosionsartig. Wichtig hierzu ist m.E. frisches Wasser, dies hängt nicht nur mit dem Nitratwert zusammen, der bei mir nicht messbar ist. Trotzdem vermehren sie sich nur dann gut, wenn ich mindestens alle 2 Wochen 50% des Wassers auswechsle. Bei weniger Wasserwechsel tragen zwar immer noch einige Weibchen Eier, Jungtiere kommen aber nur noch wenige durch.

 

Fische: Vergesellschaftung mit Antennenwelsen problemlos, mit Guppys, Goldringelgrundeln, Schokoladenguramis oder Perlhuhnbärblingen sinkt die Vermehrungsrate deutlich, die Tiere werden auch heimlicher. Ich denke nicht das eine Vergesellschaftung mit Salmlern, Zwergbuntbarschen o.ä. möglich ist.  Ich habe allerdings beim Ausräumen von Becken, in denen vorher Schlangenkopffische (C. bleheri) bzw. Sonnenbarsche lebten, wenige, sehr große, alte N. heteropoda gefunden. Die Fische hatte ich gelegentlich mit fehlfarbigen Red Fire Garnelen gefüttert. Von diesen Futtergarnelen hatte ich nie mehr was gesehen.

 

 

 


einige Wildfänge, von solchen Tieren stammt mein "Wildstamm" ab.
 

 

 

Wildstamm:

Aus Nachkommen der im Jahr 2004 erworbenen Tiere ist mein

"Wildstamm" entstanden.

Er wird in einem Becken rein erhalten,

es kommen alle Farben vor (bis auf gelb).

Niemals wurden oder werden Tiere aus anderen Stämmen hinzugesetzt.

Es werden aber auffallend gefärbte Tiere zur Weiterzucht entnommen. 

Es gibt auch schwarze Tiere.


Gibt es bald die "Black Fire Garnele"?
 

 

Red Fire Garnelen

Meine Red Fire habe ich, ausschließlich durch Selektion, aus meinem Wildstamm gezüchtet.
Es ist seit 2004 keine fremde Algengarnele in meine Becken gekommen.

 

Red Fire Garnelen

sind reine rote Stämme von N. heteropoda. Um den reinen, roten Stamm zu erhalten, muss man ständig darauf achten das keine durchsichtigen oder fehlfarbigen Tiere zur Vermehrung gelangen.  Auch die Männchen müssen mindestens ein dünnes aber rotes Muster zeigen.

Durch Selektionszucht kann das rot verstärkt werden.

 

 

Nach meinen  Bobachtungen vererbt sich die rote Farbe vermutlich geschlechtsgebunden, eine rote Mutter kriegt rote Söhne und ein roter Vater zeugt rote Töchter. Grundsätzlich tut man bei der Stammeszucht gut daran, niemals rote Weibchen aus nicht roten Stämmen einzusetzen. Wer weiß schon, wessen Spermien sie mit sich rum trägt. Sollten jedoch auffallend rote Männchen in einem anderen Stamm auftauchen, könnte man sie einsetzen.

Auslese- und Zuchtverfahren

Jeweils nur wenige Tiere (meist fängt es mit einem, auffallenden Weibchen an), werden in ein eingefahrenes, vollständig garnelenfreies Becken gesetzt. Dann suche ich mir 2 passende Männchen dazu, sobald das Weibchen Eier trägt, kommen die Männchen wieder raus. Die Jungen (F1) werden laufend selektiert, alle die nicht der Mutter entsprechen kommen raus, dabei muss man aber aufpassen das ein paar F1-Männchen bei den F1-Weibchen und der Mutter bleiben. Wenn man Pech hat sind keine F1-Weibchen dabei, die der Mutter entsprechen. Jetzt kommen die F1-Männchen zum Zug und vererben, gemeinsam mit der Mutter, das evtl. spalterbige Gen.

In der F2 sollten man nun auch Weibchen haben, die der Großmutter entsprechen. Meist sind auch ein paar F2 Männchen besser als ihre Väter, ist das der Fall dann machen wir nur mit den F2 Männchen weiter.

Genau mit dieser Methode habe ich aus wenigen rötlichen Tieren, die im Wildstamm auch heute auftauchen, in ca. 3 Jahren, meine Red Fire herausgezüchtet.

 

"Red Fire" adultes Weibchen

fast erwachsenes Männchen

"Red Fire", Jungtier

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